Ein Nachruf

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    • Das muss nicht einmal die Idee sein, seine MN besonders innovativ zu gestalten. In Albernia ist es die lange RL-Geschichte, die einerseits das Land so reich macht, andererseits es aber unglaublich schwierig macht, neu einzusteigen, weil es so viel Hintergrundinformation gibt, die man kennen sollte, um wirklich voll mitspielen zu können.
      Patrick Botherfield
      Kingdom of Albernia
    • Original von Patrick Botherfield
      Das muss nicht einmal die Idee sein, seine MN besonders innovativ zu gestalten. In Albernia ist es die lange RL-Geschichte, die einerseits das Land so reich macht, andererseits es aber unglaublich schwierig macht, neu einzusteigen, weil es so viel Hintergrundinformation gibt, die man kennen sollte, um wirklich voll mitspielen zu können.


      Natürlich gibt es da noch ganz individuelle Gründe, keine Frage.
    • "Denn erstens käme niemand auf die Idee die MNs kommerziell zu betreiben ..."
      Das wäre vielleicht gar keine schlechte Sache. Ich könnte mir durchaus vorstellen das MN-Konzept in einer Browsergame umhüllendes Konzept gebracht könnte da einiges abwerfen.

      Fakt ist für mich das die MNs in der jetztigen Form in keinster Weise ihren angeblichen Anspruch erfüllen wenn der wirklich lautet "wir simulieren einen Staat" (zitat vom Threadersteller).
      Nichts relevantes ist wirklich als Simulation da, es gibt kein Wirtschaftsmodell, es gibt kein Militärmodel, es gibt kein Juristisches Modell und es gibt noch nicht einmal ein Politisches Modell.
      Dieses "SimOn" ist ein Anspruch der schlicht nicht erfüllt wird. Es gibt keine "Simulation", in der Form ist es eben tatsächlich "nur" ein textbasiertes Rollenspiel.
      Solange es den Teilnehmern so Spaß bietet ist es allerdings auch nicht schlechtes.

      Nur hätte ich wirklich nichts dagegen wenn mal jemand daherkäme der das Konzept wirklich auf eine Simulationsebene heben würde.
    • Das sehe ich eigentlich nicht. Aus den Möglichkeiten eines Forums wird ein Maximum herausgeholt. Als Fuchse sei es mir erlaubt den Freistaat als Beispiel zu nehmen:

      Der Freistaat Fuchsen hat durchaus eine aktive Gesetzgebung und inzwischen auch ein großes Repertoire an Rechtsprechung.

      Die Politik und Justiz sind also weitgehend umgesetzt.

      Auch die Wirtschaft funktioniert. Es gibt eine simon-WiSim, die sehr einfach gehalten ist. Jeder Arbeiter produziert einen festen Gewinn - soweit so einfach und langweilig.
      Spannender wird es, wenn man die Unternehmer betrachtet. Dadurch, dass eine große Aktivität vorhanden ist, sind auch ausreichend Unternehmen vorhanden, die miteinander auf einem freien Markt interagieren können und die WiSim als Bank nutzen.

      Was fehlt ist eine Militär-Simulation, aber die ist in den MN nach meiner Erfahrung nicht gut durchsetzbar. Es fehlen feste Rahmenbedingungen, da jeder die Größe und Stärke seines Militärs selber bestimmt. Der Ausgang einer Schlacht ist dann vorher abgesprochen, um nicht zu einem virtuellen Schwanzvergleich zu werden. Das früher vorgekommene Hacken von "gegnerischen Foren" ist völlig induskutabel.

      Die Programmierung eines hinreichend und ausreichend ansprechenden Browserspiels ist einfach zu teuer bzw. zu aufwändig, als das die kleine Community das leisten könnte. Außerdem würde es dann auch schnell an Charme verlieren, weil die Offenheit der Simulation abhandenkommt. Ein programmiertes Spiel braucht feste Regeln - und die gibt es in den MN zum Glück nicht.
    • Der Simuliert in Mercanaria oder wie immer das noch geschrieben wird kleine Einheiten und das sehr gut.
      Die Gefechte sind fair und gut beschrieben.

      Eine gute Sim ist es immer dann wenn es auch Spaß macht für außenstehende einfach nur mitzulesen.
      Das tue ich z.B. auch in Andro bei einigen Themen gerne und um den Bogen zu kriegen:

      Im EU/NK hat mir das Mitlesen sehr oft Spaß gemacht.
      Irkanien!
      beati pauperes spiritu quoniam ipsorum est regnum caelorum
    • Wenn man natürlich Null Anspruch hat bzw. vermutlich schlicht nicht weiß was eine Simulation ist, dann mag man diese MNs mit dem Begriff Simulation in Verbindung bringen.

      Ich gebe mal ein Beispiel:
      In welcher MN wird das Wahlverhalten der Bevölkerung (das sind die vielen x Millionen virtuellen Bürger) simuliert? D.h. es gibt ein Wahlmodell wo nach irgendwelchen Vorgaben wie Alter, Gehalt, Familienstand die Bevölkerung in eine politische Richtung einsortiert wird, die passende Partei dazu gesucht wird (zB anhand der allgemeinen Ausrichtung tatsächlicher Aktivität und Haltung im Parlament) etc. und so die Wahlergebnisse anhand des Models nach einer komplexen mathematischen Formel ermittelt werden.
      DAS wäre etwas das in Richtung Politiksimulation geht. Ursache x hat Wirkung Y zur Folge und ist gleichzeittig Ursache Z für etwas ganz anderes.
      Wo werden Arbeitslosenzahlen etc. nach einem echten Wirtschaftsmodell berechnet und zB Wirtschaftsverträge mit anderen Ländern als Auswirkung darauf erfasst?

      Natürlich ist das was anderes als das hier. Ich sage auch nicht das das hier nicht auch spaßig ist und das andere vielleicht weniger.
      Aber die MNs idn für mich keine Staatensimulation, sie sind ein Staatenrollenspiel.
      Man sollte statt SimOff eigentlich RP-Off schreiben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jade Thrace ()

    • DAs Problem einer Militärsim sind immer die IDs.

      Wenn ich an einer beteiligt war, habe ich immer von oben simuliert, sprich den Account der Streitkräfte oder eines Generals genutzt, sprich, keine ID die wirklich gefährdet war.

      In Dreibürgen wird aber direkt an der Front simuliert, dass man eine solche ID nicht aufgeben würde/sterben lässt ist nachvollziehbar, aber wenn man den Leute wirklich die Schlinge um den Hals legen würde, würden sie sich Ergeben oder würde Dreibürgen eine Art Broken Arrow initiieren?

      Gerade das macht Militärsims schwierig.
    • Die Programmierung eines hinreichend und ausreichend ansprechenden Browserspiels ist einfach zu teuer bzw. zu aufwändig, als das die kleine Community das leisten könnte.


      Ich denke nicht, daß wir zu wenige sind, es ist eher ein Kommunikations- Koordinations- und Motivationsproblem. Naja und letztlich ist es ein Problem der Subjektivität: So ein Modell würde auf Ursache-Auswirkung-Zusammenhängen basieren und jetzt stellt sich doch ernsthaft die Frage, wie man solche Zusammenhänge so beschreiben soll, daß das über die gesamte bzw. eine große Spannweite des politischen Spektrums Zustimmung erhält. Ein Großteil der MNler will auch gar nicht einen Staat simulieren sondern die eigenen weltanschaulichen Idealvorstellungen funktionierend umgesetzt sehen (meinetwegen sich auch über das Gegenteil lustig machen). In der Regel endet das im typischen Streit über Ausgestaltung; die liberale Regierung postuliert vielleicht ihren wirtschaftlichen Erfolg, die eher linken Vorstellungen nahestehenden Spieler stellen die These von der Ausbeutung der Beschäftigten und der Verelendung der Unterschicht auf. Wenn jetzt eine Software entscheidet, dann wird wahrscheinlich eine der beiden Fraktionen (eventuell sogar beide) das Resultat nicht akzeptieren. Die MNs sind mehr als ein Browserspiel, es geht nicht nur um Spielspaß sondern eben auch um Weltanschauungen.
    • Original von Jade Thrace
      Das wäre vielleicht gar keine schlechte Sache. Ich könnte mir durchaus vorstellen das MN-Konzept in einer Browsergame umhüllendes Konzept gebracht könnte da einiges abwerfen.

      Du müsstest die MN in feste Regeln pressen, und damit würde sie aufhören, eine MN zu sein.

      Fakt ist für mich das die MNs in der jetztigen Form in keinster Weise ihren angeblichen Anspruch erfüllen wenn der wirklich lautet "wir simulieren einen Staat" (zitat vom Threadersteller).

      Ich halte es eher mit der längst veralteten Sichtweise, dass MN keinen Staat simulieren, sondern einer sind.
      Patrick Botherfield
      Kingdom of Albernia
    • Ja, aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus. ;)

      Ich wollte nur anmerken, dass man nicht so allgemein sagen kann, dass die MNs bei ihrem Anspruch versagen, wenn nicht alles mit dem perfekten Modell simuliert wird. Manche haben diesen Anspruch gar nicht, und die meisten nur irgendwie teilweise.
      Patrick Botherfield
      Kingdom of Albernia