Original von Heinrich Louis II.
Bei der geschlossenen Listenwahl (im folgenden: nur "Listenwahl") werden bei der Wahlleitung veschiedene Listen eingereicht, zwischen denen der Wähler entscheiden kann. Beispiel: bei der Wahl zum Kuratorium treten drei Listen (Parteien, Fraktionen, whatever - wie sich eine Liste organisiert, bleibt ihr selber überlassen) an: die notorischen Besserwisser (NBW, meine Partei), die naiven Basisdemokraten (NBD) und die niesenden Wieselzüchter (NWZ).
Nun möge man aber in Betracht ziehen, dass es mir völlig schnurz, wer niest und nebenbei Wiesel züchtet. Ich will eine Karte, das ist alles. Es gibt keine sinnvolle Aufteilung in Listen, ich will Personen wählen. Ich möchte von den sechs Kuratoren vielleicht drei Wieselzüchter, einen Besserwisser und zwei Naivlinge haben. Und ich möchte, dass mir das Wahlsystem erlaubt, diesen Wunsch auszudrücken.
Wenn überhaupt, dann also das volle Programm mit freier Liste. Kumulieren und Panaschieren, wir kommen! Ehrlichgesagt reicht mir dieses komplizierte Verfahren aber schon bei RL-Kommunalwahlen...
Vorteile. Eine Liste kann bereits vor der Wahl ihre Kandidaten für die Direktoriumsposten bekanntgeben; dadurch kann der Wähler mehr Einfluß auf die Wahl des Direktoriums nehmen.
Nachteil: Der Wähler kann weniger Einfluß auf die Zusammensetzung des Kuratoriums nehmen.
Größter Vorteil ist aber, daß es stabile Mehrheiten gibt, ein handlungsfähiges Direktorium, das mit dem Kuratorium zusammenarbeitet, nicht gegeneinander.
Und neben den gegeneinander arbeitenden Parteien haben wir dann gleich noch Dinger geerbt wie Regierungswechsel. Keine realistische Chance mehr, einzelne Personen auszutauschen - entweder das ganze Direktorium geht oder gar niemand. Soll ich das K-Wort aussprechen oder errät es jemand von selbst?
Der ganze Vorschlag mit Listenwahl zielt nur darauf ab, künstlich Konflikte heraufzubeschwören, die man nicht hätte, wenn man sich nicht in gegnerische Fraktionen einteilen müsste. Mag sein, dass das von Heinrich Louis II. gewollt ist, es heißt ja bekanntlich "divide et impera". Aus meiner Sicht sollten sich die Delegierten aber besser nicht grundlos teilen lassen.
Patrick Botherfield
Kingdom of Albernia
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