Knapp daneben ist auch vorbei. Wenige Tage, bevor ich mal wieder ins eigene Forum schaute, wurden wir gelöscht. Ich denke, ich hätte Einspruch eingelegt, um mir final Gedanken über die Zukunft meines Staates zu machen, aber nun ist es zu spät und ich werde nicht dagegen angehen. Wenn jemand das EU fortführen möchte, werde ich es gerne abgeben, ansonsten wird die Website verschwinden.
Bezeichnend ist aber, wie die Löschung erfolgte. Während andere Staaten jahrelang wissentlich unbehelligt inaktiv sein durften, stürzte sich ein gewisses Einhorn wie der letzte Aasgeier auf die Beute, die am Boden lag. Monsieur Gried, Sie haben es geschafft: und ich fühle mich bald geschmeichelt, daß es anscheinend Ihr Lebenswerk war, uns zu zerstören. Ich weiß nicht genau, was wir - oder ich - Ihnen damals getan haben, was so tief und nachhaltig getroffen hat, daß Sie besessen waren von diesem einen Gedanken, daß Sie eine Fundamentalopposition am Leben halten mußten, die wir längst aufgegeben hatten.
Unser Streit war aber immer ein wenig unfair, muß ich sagen. Nicht nur deshalb, weil wir die Frechheit besaßen, uns nicht provozieren zu lassen und Ihre Angriffe dadurch oft ins Leere gingen. Nein, unfair vor allem deshalb, weil weder McClane noch ich jemals die gleichen zeitlichen Ressourcen zur Verfügung hatten. Was Sie an Aufwand in Ihre Intrigen gesteckt haben, ist beispiellos. Ich gönne Ihnen daher Ihren Sieg, weil ich weiß, daß virtuelle Siege wahrscheinlich Ihre einzigen sind.
Aber lassen wir das. In einem Anfall von Nostalgie habe ich mal das Revue passieren lassen, was in fast zehn Jahren MNs alles passiert ist, vor allem, was sich geändert hat. Das Fazit kann nur lauten: nicht viel. Die MNs haben es in zehn Jahren nicht geschafft, eine gemeinsame Wirtschaftssimulation zu erschaffen. Sie haben es in zehn Jahren nicht geschafft, das Konzept über simple Forenbeiträge zu erweitern. Ja viele haben es nicht einmal geschafft, die Forensoftware zu ändern. Und dadurch möchte man Neubürger gewinnen? Wenn die Diskussion über die eigene Inaktivität das einzige Thema ist, das überhaupt noch Aktivität erzeugt, sollte man sich vielleicht mal Gedanken machen. Die MNs haben keine Vision und damit leider auch keine Zukunft.
Übrigens. Ich weiß sehr wohl, wovon ich rede, wenn ich das Wort "Vision" verwende - das ist keine hohle Phrase, sondern ein sehr konkreter Begriff. Unsere Vision war es, den MNs eine vernünftige Karte zu geben - und diese Vision haben wir verwirklicht (natürlich vergißt man schnell, daß es die Bösen waren, welche die Fäden für diese Karte gezogen haben, aber das ändert nichts an der Tatsache). Dieser einen Vision folgte aber keine weitere - das Ergebnis ist bekannt.
Ganz früher war die den MNs zugrundeliegende Vision, seinen eigenen Staat im Internet zu schaffen. Es gab Staaten und deren Bürger; man identifizierte sich mit seinem Staat und tanzte nicht auf mehreren Hochzeiten. Simon war ein Männername und Simoff die russische Variante davon. Bananaworld gewann damit sogar den Raab der Woche und Vulcanien schaffte es zu einem Beitrag im Spiegel oder im Focus, so genau weiß ich es nicht mehr. Heute hingegen gibt es "Projekte" und "IDs" und die ganze Veranstaltung ist zu einem billigen Rollenspiel geworden, so authentisch wie eine Rolex aus der Türkei und so austauschbar wie eine zusammengecastete Band.
Daher ist eins sicher. Unser Abgang wird nicht der letzte sein.
Bezeichnend ist aber, wie die Löschung erfolgte. Während andere Staaten jahrelang wissentlich unbehelligt inaktiv sein durften, stürzte sich ein gewisses Einhorn wie der letzte Aasgeier auf die Beute, die am Boden lag. Monsieur Gried, Sie haben es geschafft: und ich fühle mich bald geschmeichelt, daß es anscheinend Ihr Lebenswerk war, uns zu zerstören. Ich weiß nicht genau, was wir - oder ich - Ihnen damals getan haben, was so tief und nachhaltig getroffen hat, daß Sie besessen waren von diesem einen Gedanken, daß Sie eine Fundamentalopposition am Leben halten mußten, die wir längst aufgegeben hatten.
Unser Streit war aber immer ein wenig unfair, muß ich sagen. Nicht nur deshalb, weil wir die Frechheit besaßen, uns nicht provozieren zu lassen und Ihre Angriffe dadurch oft ins Leere gingen. Nein, unfair vor allem deshalb, weil weder McClane noch ich jemals die gleichen zeitlichen Ressourcen zur Verfügung hatten. Was Sie an Aufwand in Ihre Intrigen gesteckt haben, ist beispiellos. Ich gönne Ihnen daher Ihren Sieg, weil ich weiß, daß virtuelle Siege wahrscheinlich Ihre einzigen sind.
Aber lassen wir das. In einem Anfall von Nostalgie habe ich mal das Revue passieren lassen, was in fast zehn Jahren MNs alles passiert ist, vor allem, was sich geändert hat. Das Fazit kann nur lauten: nicht viel. Die MNs haben es in zehn Jahren nicht geschafft, eine gemeinsame Wirtschaftssimulation zu erschaffen. Sie haben es in zehn Jahren nicht geschafft, das Konzept über simple Forenbeiträge zu erweitern. Ja viele haben es nicht einmal geschafft, die Forensoftware zu ändern. Und dadurch möchte man Neubürger gewinnen? Wenn die Diskussion über die eigene Inaktivität das einzige Thema ist, das überhaupt noch Aktivität erzeugt, sollte man sich vielleicht mal Gedanken machen. Die MNs haben keine Vision und damit leider auch keine Zukunft.
Übrigens. Ich weiß sehr wohl, wovon ich rede, wenn ich das Wort "Vision" verwende - das ist keine hohle Phrase, sondern ein sehr konkreter Begriff. Unsere Vision war es, den MNs eine vernünftige Karte zu geben - und diese Vision haben wir verwirklicht (natürlich vergißt man schnell, daß es die Bösen waren, welche die Fäden für diese Karte gezogen haben, aber das ändert nichts an der Tatsache). Dieser einen Vision folgte aber keine weitere - das Ergebnis ist bekannt.
Ganz früher war die den MNs zugrundeliegende Vision, seinen eigenen Staat im Internet zu schaffen. Es gab Staaten und deren Bürger; man identifizierte sich mit seinem Staat und tanzte nicht auf mehreren Hochzeiten. Simon war ein Männername und Simoff die russische Variante davon. Bananaworld gewann damit sogar den Raab der Woche und Vulcanien schaffte es zu einem Beitrag im Spiegel oder im Focus, so genau weiß ich es nicht mehr. Heute hingegen gibt es "Projekte" und "IDs" und die ganze Veranstaltung ist zu einem billigen Rollenspiel geworden, so authentisch wie eine Rolex aus der Türkei und so austauschbar wie eine zusammengecastete Band.
Daher ist eins sicher. Unser Abgang wird nicht der letzte sein.
Achilles Tybalt Leclerc
[SIZE=7]CM, École Supérieure de Commerce de Ville-de-Nuvekerque
Ancien Exécuteur des Affaires étrangères et de la Guerre et de l'Armement[/SIZE]